SCHWUNG

6 1 S C H W U N G ORT Wir sind als Skination in punkto Infrastruktur im Vergleich mit anderen Ländern Weltspitze. Noch immer werden mehr als 50 Prozent des Weltskimarktes von traditionellen österreichischen Marken wie Atomic, Blizzard, Fischer oder Head beherrscht. Mittlerweile wurden aus diesen Pionierunternehmen Komplettausrüster mit internationalen Konzernstrukturen. Auch in der Hotellerie und Gastronomie sind unsere Skiregionen in allen Angebotskategorien Preis-Leistungs-Marktführer. Auch das österreichische Skilehrwesen ist im Vergleich mit anderen Nationen führend. Die Nachfolger der Skipioniere machen einen hervorragenden Job und sind die Garanten für zufriedene Gäste und – ganz wichtig – für den Skinachwuchs. Früher waren Leihski Produkte für Menschen, die sich keine eigenen Ski leisten konnten. Heute bieten Rental Shops in den Skigebieten den Gästen das Beste in allen Zielgruppenkategorien. Und Geschäfte in Städten müssen mehr – das betrifft unter anderem Beratung und Service – bieten als nur reduzierte Preise, um zu überleben. Das waren jetzt viele positive Beispiele. Welche Dinge kann man noch verbessern? Für mich als langjährigen Insider muss/kann die Vermarktung besser werden. Einige, die als Tourismusverantwortliche das Geld ausgeben, das von den Leistungsträgern verdient werden muss, investierten in Kampagnen. Das Problem besteht darin, dass das Produkt, von dem wir heute leben und in Zukunft leben werden, darin vernachlässigt wird: Skifahren. Je nach Region kommen acht bis neun von zehn Gästen wegen dem Skifahren. Im Durchschnitt, das belegen Umfragen, buchen zwei Drittel der Gäste einen Winterurlaub, weil sie Skifahren gehen wollen. Alles, was es an zusätzlichen alternativen Angeboten gibt, ist „nice to have“, aber „warme Badewannen“ gibt’s auch auf Kreuzfahrtschiffen und in den Sommerdestinationen sowieso. Je größer „die Brieftasche“, desto größer die Spa-Anlage. Skitourengehen, Hybrid Skiing, Schneeschuhwandern sind ein Minderheitenprogramm. Neben dem Skifahren stehen bei den Jugendlichen auch Rodeln und bei den Mädels besonders Eislaufen hoch im Kurs. Die Wertschöpfung kommt auf alle Fälle von den skibegeisterten Einheimischen und Gästen. »Das österreichische Skilehrwesen ist im Vergleich mit anderen Nationen führend.«

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