SCHWUNG

S C H W U N G 1 7 Auch wenn es bereits in den 20er Jahren erste Versuche gab, ist der Beginn des Snowboardens wohl den amerikanischen Surfern der 60er Jahre zuzuschreiben, die als Alternative für den Winter mit den ersten selbstgebauten Snowboards versuchten, das Surffeeling in den Schnee zu bringen. Jake Burton und Tom Sims waren bis Ende der 70er Jahre die wohl bedeutendsten Pioniere und verhalfen dem Snowboard in seiner heutigen Form zum Durchbruch. Es dauerte nicht lange, bis das Snowboarden auch in Europa Einzug hielt. Die Erfolgsgeschichte von der Randsportart für Wenige zum Breitensport begann. Anfang der 80er Jahre wurde in den Schischulen vermehrt Snowboardunterricht nachgefragt. Der Geltungsbereich des Tiroler Schischulgesetzes umfasste schon immer alle Schneesportarten und somit auch das Snowboarden. Die erste Snowboardlehreranwärterausbildung mit einer Dauer von 10 Tagen fand im Dezember 1987 statt. Im Jahr 1990 wurde erstmals eine Snowboardlehrerausbildung mit einem damals 6-tägigen Alpinkurs angeboten. Die erste Diplom-Snowboardlehrerausbildung fand im November 1995 statt. Diese Ausbildungen wurden vorerst als gemeinsames Projekt des Tiroler und des Vorarlberger Skilehrerverbandes durchgeführt. Eigenes Gesetz? Die Snowboardlehrerausbildung wurde in Tirol mit dem Tiroler Schischulgesetz 1995 gesetzlich geregelt, wobei es bereits im Vorfeld vehemente Angriffe gegen die Zuordnung der Snowboardlehrerausbildung zum Tiroler Schischulgesetz gab. Ein vom ÖSV initiierter Antrag einer im Tiroler Landtag vertretenen Partei vom 13.12.1995 forderte ein eigenes "Tiroler Snowboardschulgesetz", das nicht nur eine eigene - vom Geltungsbereich des Tiroler Schischulgesetzes getrennte - Snowboardlehrerausbildung regeln sollte, sondern auch die Schaffung neuer gesetzlicher Regelungen zur Erlangung von "Snowboardschulkonzessionen" - außerhalb des Geltungsbereiches des Tiroler Schischulgesetzes. Ziel dieses Antrages war die Etablierung eines eigenen Snowboardverbandes und eigener Snowboardschulen. Diese Vorgangsweise kann wohl ohne Übertreibung im historischen Rückblick als Angriff auf das Tiroler Skischulwesen gewertet werden. Wäre diesem Antrag stattgegeben worden, hätte es die heutige Entwicklung vom Skisport zum Schneesport nicht gegeben. Heute kann mit Fug und Recht behauptet werden, dass ein solcher Weg für das Angebot des Tourismuslandes Tirol im Winter fatal gewesen wäre. Die Erfahrungen der Tiroler Skischulen zeigen ganz klar, dass die Gäste ein vielfältiges Angebot in den Skischulen suchen - und auch flächendeckend angeboten bekommen. Das Gesamtangebot der Tiroler Skischulen und die polysportive Schneesportlehrerausbildung auf Basis des Curriculums "Snowsport Austria - Die Österreichische Skischule" mit den Schneesportarten Ski alpin, Snowboard, Langlauf, Schneesport ohne Handicap und alternativen Schneesportarten ist heute eine Erfolgsgeschichte, die international höchste Anerkennung genießt.

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